Wird der Motor angelassen, dreht sich gleichzeitig das starr mit dem Motor verbundene Wandlergehäuse - also auch das Pumpenrad - mit Leerlaufdrehzahl des Motors. Durch die Fliehkraft wird die Wandlerflüssigkeit vom Pumpenrad nach aussen geschleudert und trifft aussen auf das stillstehende Turbinenrad. In den stark gekrümmten Schaufeln des Turbinenrades wird die Flüssigkeit nach innen umgelenkt und fliesst zum Leitrad ab. Dabei gibt die Flüssigkeit ihre Strömungsenergie in Form von Drehkraft auf das Turbinenrad an. Da das Turbinenrad fest auf der Welle der Trennkupplung sitzt, kann - sobald ein Fahrbereich eingelegt wird - die Drehkraft des Turbinenrades auf das Getriebe und damit auf die Hinterräder übertragen werden. Die Leerlaufdrehzahl bewirkt im Wandler noch keinen nennenswerten Kraftschluss - der Wagen kriecht nur ein wenig, wenn er bei eingelegtem Fahrbereich nicht abgebremst wird. Will man losfahren, gibt man Vollgas. Dadurch wird der Motor auf Höchstdrehzahl gebracht und treibt das Pumpenrad an. Das Pumpenrad findet aber in der Wandlerflüssigkeit einen derartigen Widerstand, dass die Motorderhzahl bei Vollgas auf ca. 2000 U/min abgebremst wird. In dieser Phase entsteht im Wandler die Drehmomentsteigerung auf ca. das Zweifache des Motordrehmoments: Die Drehmomentsteigerung kann nur mit Hilfe des Leitrades geschehen. Ohne Leitrad könnten Pumpen- und Turbinenrad nur nach dem Prinzip der Strömungskupplung arbeiten. Da sich jedoch die Schaufeln des Leitrades durch den festgeklemmten Freilauf der vom Turbinenrad zurückströmenden Wandlerflüssigkeit entgegenstemmen, entsteht ein Rückstau auf das Pumpenrad, der die Drehmomentsteigerung bewirkt. Sobald der Wagen anfährt, steigt die Drehzahl des Turbinenrades im gleichen Verhältnis wie die Fahrgeschwindigkeit und nähert sich der etwas weniger ansteigenden Motordrehzahl. Durch den immer kleiner werdenden Drehzahlunterschied von Pumpen- und Turbinenrad sinkt auch die Drehmomentsteigerung vom zweifachen Wert auf den Wert des Motordrehmomentes ab. Das ist dann der sogenannte Kupplungspunkt. Von da an arbeitet der Wandler als hydrodynamische Kupplung. |
Die Veröffentlichung dieser Abbildungen und Texte erfolgt unter Hinweis auf das Urheberrecht und mit der freundlichen Genehmigung des Autors Hans-Rüdiger Etzold, dessen Veröffentlichungen So wird's gemacht auch heute noch beim Verlag Delius-Klasing erhältlich sind. Bitte beachten Sie ferner die vierbändige Veröffentlichung Der Käfer, Eine Dokumentation (Der aktuelle Band IV beschäftigt sich u.A. ausführlich mit der Geschichte des Karmann Ghia). |