Die Wählautomatik wird an Stelle des Schaltgetriebes auf Wunsch eingebaut. Die Vorteile der VW-Automatik sind wesentlich weniger Schaltvorgänge (nur noch ca. 10% der beim Schaltgetriebe notwendigen Gangwechsel), kein Kupplungstreten und damit einfacheres Fahren. Die VW-Automatik besteht aus einem normalen Wechselgetriebe mit nur 3 Gangstufungen, einem Drehmomentwandler und einer Trennkupplung zwischen Wandler und Wechselgetriebe. Das Wechselgetriebe in der VW-Automatik hat nur 3 Gangabstufungen, da die stufenlose Drehmomentverstärkung durch die Funktion des Drehmoment-Wandlers es ermöglicht, jeden der drei Fahrbereiche wesentlich weiter in seinen Geschwindigkeitsbereichen auszunutzen. Das bewirkt, dass man nur noch für bestimmte Betriebszustände den zuständigen Fahrbereich wählt, z.B. (L) für Langsamfahrt bei hoher Motorbelastung, (1) zum Anfahren und für den Stadtverkehr, (2) für Autobahnfahrt. Der Drehmomentwandler besteht aus einem Gehäuse, das starr mit dem Motor verbunden ist und innen auf der Vorderseite mit Turbinenschaufeln bestückt ist. Diese Schaufelanordnung vorn ist das Pumpenrad. Im Wandlergehäuse befindet sich gegenüber dem Pumpenrad das Turbinenrad. Das Turbinenrad sitzt auf einer Steckwelle, die mit der Trägerscheibe der Trennkupplung verbunden ist. Zwischen Pumpen- und Turbinenrad sitzt auf einem Freilauf das kleine Leitrad. Das Leitrad kann sich durch die Wirkung des Freilaufs nur in Motordrehrichtung bewegen. Das Wandlergehäuse ist aussen mit einem Zahnkranz für das Anlasserritzel versehen und dient gleichzeitig als Schwungmasse. Die Trennkupplung dient zum Unterbrechen des Kraftflusses vom Wandler zum Wechselgetriebe und arbeitet automatisch bei Betätigen des Wählhebels für die Fahrbereiche. Das Aus- und Einkuppeln der Trennkupplung übernimmt ein sogenannter Servomotor, der mit Unterdruck arbeitet. Gesteuert wird der ganze Kupplungsvorgang über das Steuerventil im Motorraum. Der nötige Unterdruck für das Steuerungssystem wird dem Motor über Unterdruckanschlüsse am Saugrohr und am Lufttrichter des Vergasers abgenommen und in einem Unterdruckbehälter gespeichert. Der Drehmomentwandler ist ständig über den ATF-Kreislauf mit Wandlerflüssigkeit - ATF (Automatic Transmission Fluid) - gefüllt. Über die Doppel-Ölpumpe am Motor wird ATF aus einem Vorratsbehälter unter dem rechten hinteren Kotflügel gesaugt und in den Wandler gedrückt. Nach Durchlauf durch den Wandler wird die Wandlerflüssigkeit wieder in den ATF-Behälter zurückgeleitet. |
Die Veröffentlichung dieser Abbildungen und Texte erfolgt unter Hinweis auf das Urheberrecht und mit der freundlichen Genehmigung des Autors Hans-Rüdiger Etzold, dessen Veröffentlichungen So wird's gemacht auch heute noch beim Verlag Delius-Klasing erhältlich sind. Bitte beachten Sie ferner die vierbändige Veröffentlichung Der Käfer, Eine Dokumentation (Der aktuelle Band IV beschäftigt sich u.A. ausführlich mit der Geschichte des Karmann Ghia). |